Frequenzversteigerung 700 MHz Band - was mit Mikrofonen tun?

  • Hallo miteinander,


    irgendwie hab ich es ducr http://www.heise.de/newsticker…hterstattung-2611714.html erst etwas spät mitbekommen... das 700 MHz Band wird ja versteigert.
    Ich hatte damals, da ja schon der Bereich von 790 MHz bis 814 MHz versteigert wurde, absichtlich ein Funkmikrofon im C-Band von 740-776 MHz gekauft. Sollten eigentlich noch mehr werden, kam u.a. aus Zeitgründen nicht dazu, deshalb wird das Mikrofon weder genutzt, noch ist es angemeldet.


    http://www.sos-save-our-spectrum.org/sos-newsletter-3-2014/ sagt, ich soll das Funkmikrofon noch schnell anmelden, damit ich dafür entschädigt werden kann - allerdings ist der von Mitte Dezember 2014.


    Was soll ich also tun? Ich würde ungern mein Sennheiser ew300 (G2) jetzt als Elektroschrott wegwerfen müssen... hab nicht umsonst Qualität gekauft, weil ich das Ding eigentlich länger nutzen wollte, und es damals hieß, der Frequenzbereich würde noch länger freigegeben sein, und es würde dort keine weitere Frequenzauktion stattfinden. Irgendwie fühl ich mich dezent veräppelt.


    Freundliche Grüße


    Stefan

  • Nicht nur die 700er (in die ich auch mit 8 Strecken MIT Anmeldung ausgewichen bin), auch die 1,8 GHz sollen unter den Hammer (wo Sennheiser vor einiger Zeit sein 1G8-System hin platziert hat).
    Der AWTP (oder wie der Verband heißt) kämpft an allen Fronten um die Frequenzen, aber "Internet im letzten Winkel" ist halt beim Wähler wichtiger als der Kulturbetrieb.


    Die Entschädigungen sind übrigens schon in der letzten Runde nicht der Rede Wert gewesen...

  • Schon bei der 1. Versteigerung wurde was von "Internet auf dem Land" erzählt. Und? wo wird LTE angeboten? In den Großstädten, da wo man mit Kunden das meiste Geld verdienen kann. Wird durch das 700 MHz Band der Bauer auf dem Land schnelleres Internet bekommen?


    Die digitale Lösung des Sennheiser D1 im 2,4 GHz Bereich ist auch durch WLAN, Bluetooth und andere Dienste nicht sehr betriebsicher.


    PS ich habe auch das 'sichere' C-Band

  • Hi!


    Mal abgesehen davon, dass ich die SOS-Kampange bei Facebook geteilt habe (was bei mir eigentlich nur 2-4mal im Jahr passiert weil ich das eigentlich nicht mag), finde überhaupt mal wichtig, dass die breite Masse weiß was da passiert.
    Den Schmarrn mit DVB-T einzustellen und neue Set-Top-Boxen für DVB-T2 ab 2017 kaufen zu müssen werden die meisten wieder erstmal bemerken wenn es dunkel wird auf dem Bildschirm (http://www.heise.de/netze/meld…erdigt-DVB-T-2546116.html). Wie lange hat das analoge Fernsehen gehalten bis es einen Nachfolger hatte? Gefühlt ewig. DVB-T wurde flächendeckend 2005 geschalten, 2018 soll damit schluß sein. Fragt man sich ob man überhaupt einen 2er Empfänger kaufen soll oder ob in 5 Jahren schon das nächste (nicht abwärtskompatible) System fällig ist.


    Ein Positivbeispiel für LTE kann tatsächlich ich liefern. Ich telefoniere seit etlicher Zeit im Telekomnetz nun sogar mit HD-Voice-Qualität (erschreckend gute Sprachqualität) auf dem Land. Sogar 1000m üNN auf dem Berg oben. ;) Und schnell ist es auch. Nun, bis auf diesen einen Masten den man wohl auf LTE umgerüstet hat ohne die Anbindung ins Netz zu verbessern. LTE auf dem Display und Geschwindigkeiten die eher nach GPRS aussehen...
    Außerdem ist genau das der Mast, der uns letztes Jahr bei einer Veranstaltung tatsächlich das Funkmikro älterer Bauart dermaßen gestört hat, dass der Moderator fast ausgeflippt ist. Sporadische Aussetzer immer wieder. Keine Störgeräusche, aber einfach kein Signal mehr. Leider bin ich erst am letzten Tag draufgekommen was das Problem ist. Dass der Verleiher ein Mikro im alten Band rausgegeben hat, war das Letzte was ich als Fehler vermutet hätte.


    Kurz gesagt:
    Teilweise ganz schön mitten in der Natur ein flottes Netz zu haben, aber bei mir erstmal mehr Ärger als Nutzen.


    Hoc


    EDIT: Hatte mir tatsächlich schon überlegt ein eigenes Funkmirko zuzulegen. Aber ganz ehrlich: Ich blicke nicht durch was ich an relativ günstigem Gerät nehmen soll was nicht in ein paar Jahren schon wieder "digital dividendiert" wird... Und auf das 2,4GHz-Zeug lass ich mich sicher nicht ein.

    Mein Equipment:
    1x Hirn | 2x Augen (leicht defekt) |2x Ohren | 1x Mund |32x Zahn (zum Teil V1.5) | 1x Handundfuß-Interface

    *SCNR*

  • Ich wollte mich, auch noch mal dazu äußern. Wir haben hier auch mehrere Micros, die nicht mehr nutzbar sind. Wollten uns gerade neue anschaffen und dann das! Die 2,4Ghz Geräte kann man zwar weltweit legal einsetzen, aber die Bänder sind auf Grund von WLAN so gestört, dass man sie eigentlich nicht nutzen kann. Warum kann man das nicht wie bei programmierbaren WalkyTalkies lösen. Die können zwischen 120-480Mhz und 700-... funken und haben einstellbare Sendeleistungen. Wenn man das in Empfänger und Mikros einbaut muss man nur die Antennen, die in das Frequnzband passt (5-10€) umbauen und die Sendeleistungen an die Gesetzgebung anpassen. Warum geht das bei 50€ Walkytalkies aber nicht bei 500€ Marken Mikros?


    Zum Thema LTE, in der Plöner Ecke, gibt es 0 GRPS Empfang dafür aber schnelles LTE und da auch guten Empfang, scheinbar wurden die alte Technik einfach abgebaut, denn früher ging es. Ich brauche das da aber nicht aber mit einem Handy ohne LTE hast du vollverschissen.


    Ich wohne jetzt woanders bei uns auf dem Land gibt es hingegen nur DSL6000 (MAX) oder LTE. Per LTE kommen aber auch nur max 16000 raus trotz großen externen Antennen 9db+ , die schon genannte Netzanbindung, weil aber immer mehr das LTE nutzen geht die Geschwindigkeit immer weiter runter besonders zu Stoßzeiten. Außerdem gibt es die bei uns nur bis 15GB und dann gedrosselt. Also bislang ist das LTE eigentlich nur eine Zumutung
    Gruß
    Scyte

    Was mit Gaffer nicht klebt, ist kaputt! :rolleyes:


    Je mehr Käse desto mehr Löcher
    Je mehr Löcher desto weniger Käse
    Ergo:
    Je mehr Käse desto weniger Käse :thumbup:

    Edited once, last by Scyte ().

  • Hi!


    Das mit dem Umprogrammieren wäre in der Tat eine Lösung. Vor allem auch für die (momentan) etwas engstirnige Sichtweise "Wenn wir einen Großevent haben, dann geben wir halt temporär Bereiche frei". Denn wer soll denn momentan auf die Schnelle für diesen Bereich Funkstrecken liefern? Und was macht man nach dem Event wenn das Band dann wieder "geschlossen" ist? Wegwerfen?


    Gibts nicht mittlerweile diese wunderbaren "Software defined radios" für jedermann? :D Soll keiner sagen die Technik wäre nicht soweit. (Off-Topic, aber die Seite habe ich gerade gefunden: http://websdr.org/ Unglaublich was man da via Web simultan alles "belauschen", meist eher "berauschen", kann.)


    Wie auch in meinem Beispiel: LTE nützt nix, wenn der zuständige Funkmast nicht ordentlich angebunden ist. Wenn es nur per Richtfunkstrecke weiter geht und nicht per Glasfaser, dann scheint mir das nur eine vorgetäuschte Geschwindigkeit zu sein. Und wie in Deinem Fall halt auch wie beim Internet über Fersehkabel: Je mehr es nutzen um so weniger Bandbreite für alle.


    Hoc

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    *SCNR*

  • Ich habe auch verschieden DVBT-Sticks die ein SoftwaredefinedRadio eingebaut haben. Und das zu einem Preis von 15€ also vom technischen her könnte man das jedenfalls umsetzen. Dann braucht kann man sich bei der Bundesnetzagentur halt einige Frequenzen anmelden zumindest für stationäre Sachen oder für Events sollte ja eigentlich nicht das Problem sein. Dann so was wie bei Waschmaschinen für die Entsorgung oder Druckern und USB-Sticks eine Herstellerangabe, die an die Bundesnetzagentur geht und dafür kostenlosen Frequenz-Anmeldungen.


    So würde es meiner Meinung nach gehen


    Gruß
    Scyte

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  • Hallo,
    meiner Meinung nach wäre es viel sinnvoller, die Frequenzen der Mobilfunkanbieter nicht fest zu vergeben. Denn hier liegt das eigentiche Problem. Die Anbieter wollen immer mehr Frequenzen haben, weil ihre Frequenzbereiche ausgelastet sind. Das ist aber immer nur punktuell an einzelnen Stellen und auf einzelnen Frequenzen. So kann es vorkommen, dass T-Mobile Probleme bekommt, weil zu viele Leute im Netz sind, aber O2 oder Vodafone hat ein leeres Netz und massig Kapazität frei (mal extrem formuliert). Würde also die fixe Einteilung einzelner Frequenzslots zu einzelnen Mobilfunkunternehmen wegfallen, dann hätte man schon einiges an Kapazität besser genutzt. Stattdessen werden Frequenzen von Fachrichtungen weggenommen, die eh schon nur recht wenig Frequenzbereich haben. Und frech unterstellt würde ich behaupten, dass da durchaus auch der Erlöß aus den Frequenzversteigerungen einen Ausschlag gegeben hat (sprich das Bundesamt hat eine zusätzliche Einnahmequelle für den Staat gefunden was natürlich immer "super duper mega toll" ist :cursing: ).
    Viele Grüße
    JP
    P.S.: Es geht ja noch weiter: Die Versteigerung ist noch nicht mal durch, da gieren die Mobilfunkunternehmen schon nach dem 2,4GHz Bereich. Natürlich nicht ohne Hintergedanken. Denn wenn sie es schaffen, dass das WLAN bei der Bevölkerung erst recht nicht mehr benutzbar ist, könnten ja mehr auf die mobilen Datenverbindungen umsteigen, denn Internet ist ja gleich Internet.... :argh: :argh: :argh:

  • Hi!


    Am 5GHz ist man schon aktiv dran! Wie war das doch gleich "Nahe am Funkmasten quasi WLAN".
    (Quelle: http://www.heise.de/netze/meld…Mobilfunkern-2580486.html)
    Aber hey, wenn die Funkmikros erst mal über VoIP gehen, ist doch eh alles egal. Dann brauchen sie nur noch eine SIM-Karte und gehen sogar Weltweit... :D
    Und dann sind die Netzagenturen wieder die Verlierer. Denn es gibt nix mehr anzumelden und dafür Gebühren zu kassieren. ;)


    Hoc

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  • Stimmt, dann waren es wohl die 5GHz-Frequenzen. Genau den Artikel meinte ich, aber ich hatte noch im Kopf, dass es die 2,4GHz-Frequenzen sind. Naja egal, so oder so ist das ganze ungeheuerlich und nur vom schnellen Geld gesteuert.
    Viele Grüße
    JP

  • Die 700er-Frequenzen sind jetzt übrigens versteigert.
    Die Versteigerung hat nur einen Bruchteil des Erlöses gebracht, den damals die Versteigerung der 800er eingebracht hat.
    Das Argument, dass damit der Ausbau auf dem platten Land gefördert werden soll, wird dadurch etwas ad absurdum geführt. 800er-Frequenzen -> riesige Einnahmen -> Plattes Land immer noch unterversorgt. Also nun auch noch die 700er versteigert -> Bruchteil der Einnahmen -> Plattes Land wird versorgt.
    aha...


    Abgesehen davon "freuen" sich schon alle, die Entschädigungsberechtigt sind. Die Entschädigungssätze sind nämlich noch gar nicht festgeschrieben. Böse Zungen behauptet, man hätte das bewusst herausgezögert, um die Entschädigungen in Abhängigkeit des Erlöses der Versteigerung zu machen.


    Leider ist die Branche nicht mutig genug, mal mitten in einer der vielen Veranstaltungen, in denen unsere Regierungsmitglieder etwas über Drahtlosmikros verlauten lassen, mittendrin den Saft abzudrehen und einen Jingle abzuspielen "So klingt es, wenn man der Branche die Frequenzbereiche nimmt" (das mag eine gute Werbeagentur gerne besser ausarbeiten).
    Schönes Argument des AWPT-Vorsitzenden in einer Podiumsdiskussion auf der letzten Stage Set Scenery in Berlin: "Wir schützen die Verbreitungswege, aber die Produktionswege für das, was darüber verbreitet werden soll, sind nicht geschützt".

  • Hi!


    Diese Bundesnetzagentur hat übrigens im Stillen den nächsten Bock geschossen:
    Wir haben hier einen analogen Betriebsfunk. Ganz normal wie jedes Vermessungsamt (die sich mit uns die Frequenz offensichtlich teilen weil wir uns in die Quere kommen wenn die bei uns was vermessen) oder Baufirmen etc.
    Da wir in einem Betriebsteil nun Empfangsprobleme haben, war der Vorschlag unseres Händers: Einen gebrauchten analogen Repeater, den er auf Lager liegen hat, einbauen. Interessant, aber sowas gibts tatsächlich auch für analoge Anlagen. Man braucht dazu aber eine zweite Frequenz. Warum ich jetzt das analog so betone: Wir bekommen keine analoge Frequenz mehr zugeteilt! Nur noch digitaler Betriebsfunk ab sofort. Unser Händler ist von dieser Nachricht total erschlagen worden. Der weiß gar nicht wie ihm geschieht und vor allem kann er die analogen Geräte (wie eben diesen Repeater) nun mehr oder weniger entsorgen.
    Keine Vorwarnung, nix. Wir müssen nun also auf Digitalfunk umsteigen. Investition 5.000-7.000€.
    Oder wir betreiben unseren Analogfunk weiter (die Lizenz haben wir noch bis 2024) und kaufen Geräte die beides können wenn mal wieder was ausfällt. Das können wir aber erst, wenn wir eine Digitalfrequenz zugeteilt bekommen haben. Denn da bekommt man auch nicht immer das was man beantragt, und das hat wiederrum einen Einfluss drauf welche Geräte/Hersteller man nehmen kann.
    Habe also nun eine Frequenz für Digital beantragt. Das kann nun "bis zu einem halben Jahr" dauern. Prima. Meine Leute müssen also nun nur wegen einer fehlenden Analogfrequenzzuteilung vielleicht ein halbes Jahr weitere Kommunikationsausfälle hinnehmen und ich darf statt ca. 500€ mindestens das Zehnfache für die Problemlösung ausgeben. Ich bin echt begeistert.... ;(


    Hoc


    PS: Fairerweise muss ich noch dazu sagen, dass wir direkt neben Österreich sitzen und hier weitere Abstimmungen über die Grenze hinweg nötig sind. Vielleicht liegt es ja auch teilweise nur daran. Wer weiß das schon so genau.

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    *SCNR*

  • Hoc Oh, das klingt auch eher nett.


    Hast du da Quellen, wo das herkommt?


    Und was ist mit bereits zugeteilten Frequenzen, werden die wohl ohne weiteres verlängert?


    Unser ganzer Betriebsfunk läuft analog, und da wollen wir auch auf keinen Fall weg von. Es gibt quasi keine Anlage, die so zuverlässig arbeitet.

    "Es ist ein Irrtum zu glauben, man könne jedes größere Problem einfach mit Kartoffeln lösen" ~ Douglas Adams

  • Hi!


    Das ist das was mir mein Händler gesagt hat. Er hat mit dem zuständigen Ansprechpartner für unseren Bereich telefoniert. Verlängerung haben wir nicht angefragt weil die ja letztes Jahr erst verlängert worden ist.


    Wir haben die digitalen Geräte auch schonmal getestet. Klar, die Sprachübertragung ist super. Auch weil in den Geräten, die wir hatten, die gleiche Technik drin war wie in Handys: Umgebungsgeräusche werden schon beim Senden eliminiert und nur gedämpft übertragen.
    Aber Nachteile sind ganz klar: Einschalten.... warten... System fährt hoch.... Ah, ab jetzt gehts. :) 5 Sekunden bis zum ersten Senden sind da ganz schnell um. Also wenn die Funke aus ist und man ganz schnell jemanden warnen muss wirds eng.
    Und ganz latenzfrei ist es auch nicht. Drücken, Luftholen (warten), Sprechen. Kommt wahrscheinlich auch auf das Gerät an und irgendwann gewöhnt man sich dran. Aber erstmal "fühlen sie sich komisch an".
    Dafür ist man alleine auf seinem Kanal. Wird alles "hochgradig" verschlüsselt. Keine Störungen mehr von anderen. Also zumindest angeblich, hat ja fast noch keiner...


    Hoc

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  • Wir haben da zwei Baustellen: Einerseits Analog - das ist an sich nicht das Problem, Problem ist, dass die Nutzung des 700 MHz-Bandes nun mit Wirkung zum ?? definitiv für Mobilfunk reserviert ist. Ab dann haben alle die Nutzung auf dem Band einzustellen. Lizenzen gibt's i.d.R. auf 10 Jahre, d.h. wer jetzt noch frisch im 700er lizensiert hat, darf bis 2025 funken. Ich denke durch die Versteigerung ist auch die rechtliche Grundlage weggefallen, dass erteilte Zuteilungen darüber hinaus verlängert werden. Als derjenige, der ne Frequenz ersteigert würde ich dem Verkäufer sonst aufs Dach steigen. Kann ja in einer Wohnung, die mir nicht mehr gehört, einen Mietvertrag auch nicht verlängern.


    Gleichzeitig werden die Netzbetreiber aber die ersten Masten mit 700er Technik hochfahren. Das war aber bei LTE im 800er auch nicht anders - bei uns werde ich vermutlich theoretisch noch auf Dauer weiter mit den 800ern arbeiten können (was ich natürlich ab dem 31.12.2015 nicht mehr darf), weil ich hier nur eine Vodafone-LTE-Funzel sehe und die natürlich nicht das ganze Band belegt. Platz ohne Ende - und die Dörfer hier im Umkreis versorgen sich mittlerweile per Kabelfernsehen oder Bürger-wan/man.
    Das heißt aber auch, dass je nach Einrichtung von Netzen im 700er auch lange vor 2025 ein brauchbarer Betrieb verhindert wird - Frequenzzuteilung her oder hin.


    Digital: Durch Kompression lässt sich das knappe Gut Funkfrequenzen tatsächlich besser nutzen - wo früher ein TV-Kanal analog war, kriegt DVB-T vier unter und wenn die jeweiligen Zuständigen intelligent entscheiden, wird mit DVB-T2 (je nach verwendetem Codec) noch mehr möglich sein. Also ist es auch vernünftig, neue Betriebsfunkstrecken nur dann zu genehmigen, wenn sie das knappe Gut Bandbreite optimal ausnutzen.


    Auch digitale Funkmikrostrecken holen aus dem gleichen Band mehr Strecken raus. Also ist es von dem Standpunkt aus durchaus richtig, nicht immer am alten festzuhalten.


    Im Allgemeinen würde man in der Tat etwas Luft kriegen, müssten nicht die uralt-techniken weiterhin laufen. Bei C auf D-Netz hat man es auch geschafft, den Hebel umzulegen und im gleichen Band von einem auf den anderen Tag eine nennenswerte Anzahl mehr Geräte reinzukriegen.


    Ich hab auch nix dagegen, dass sich bei der Mikrotechnik was tut - im vorliegenden Fall sind halt sogar die Profis vor den Kopf gestoßen, weil man noch vor 5 Jahren die professionellen Nutzer ausdrücklich nach 700 und 1800 verwiesen hat und jetzt ist ätsch. Selbst die namhaften Hersteller haben aktuell keine Ahnung, was sie (außer dem Alle-Leute-Band) noch anbieten sollen und in welche Frequenzbereiche sie entwickeln sollen.


    Ich persönlich fühle mich verar... weil ich in 8 Strecken im 700er investiert habe und die sich garantiert NICHT bis 2025 amortisiert haben. Aber bis dann sind sie kaufmännisch abgeschrieben => Entschädigung = 0. Und noch viel ärgerlicher: Ich werde in 2025 einen Frequenzscan-Starten und (wie heute im 800er) im 700er so viel Luft sehen, dass ich locker arbeiten kann - aber ich darf es nicht mehr. Im Gegenzug wird Internet auf dem Platten Land (das bei uns recht bergig ist und darum grundsätzlich für drahtlose Technik eher ungeeignet) keinen Deut besser sein. Aber damit wird es mir immer noch besser gehen als den Kollegen in den Ballungsräumen, wo es außer den Verleihern noch eine Reihe fester Häuser gibt und die Bänder definitiv voll sind.


    Unsere Bundesregierung hat da übrigens allen Ratschlägen aus der EU zuwidergehandelt - die Fachwelt (auch und gerade in der Kommunikationsbranche) ist sich einig, dass man in den bestehenden Bändern bis 2025 ausreichend Kapazitäten hat und erst so 2020 oder sogar später an eine Nutzung weiterer Bänder denken müsste. Aber bei uns kriegen sie den Hals nicht voll und verkloppen Bandbreite (und das zum Schnäppchenpreis, was der erzielte Versteigerungserlös bewiesen hat!).

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